Klima-Splitgeräte verfügen über eine kleine Wärmepumpe. Vorteile: du kannst mit ihnen nicht nur kühlen, sondern meist auch heizen. Die Geräte werden millionenfach hergestellt, sind deshalb sehr preiswert, überraschend effizient und oft auch sehr leise. Mit solchen Geräten kannst du auch im Altbau einen guten Teil der Heizung abdecken.
Zusätzlich Heizen mit Klima-Splitgerät
Mit einem Wärmepumpen-Splitgerät zusätzlich heizen
Die effizientesten Kleinklimaanlagen sind die sogenannten Splitgeräte, bei denen ein Innen- und ein Außenteil getrennt installiert werden. Beide Teile werden mit einem Bündel Leitungen verbunden: zwei Kältemittelleitungen, Elektrokabel und Kondensatschlauch. Splitgeräte werden bereits in großer Zahl erfolgreich zum Heizen eingesetzt, beispielsweise in Skandinavien. Du bekommst sie samt Zubehör beim Fachmann, im Baumarkt oder im Internet. Als Mieter musst du deinen Vermieter um Erlaubnis fragen, bevor du startest. Vielleicht gibt er dir einen Zuschuss, denn sein Gebäude erfährt durch deine Arbeit eine Wertsteigerung
Du hast schon ein Splitgerät zum Kühlen? Dann schau gleich unter „Das sparst du“, welchen Vorteil du durch den Einsatz des Gerätes zum Heizen hast. Wenn du die Anleitung zu dieser Do-it-yourself-(DIY)-Energiesparmaßnahme suchst, wirst du am Ende des Artikels fündig.
Anspruch: Profi muss helfen
Zeitaufwand: hoch
Kosten: hoch
Klima-Splitgeräte kühlen und helfen beim Heizen. Die Kühlung solltest du sparsam und nur in Kombination mit Verschattung und Nachtlüftung nutzen. Das Splitgerät kann ein sehr effizientes Gebäude, wie ein Passivhaus, alleine beheizen. Das klappt auch bei Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. In älteren Gebäuden ist das Splitgerät eine Ergänzung die hilft, Gas zu sparen. Klima-Splitgeräte sind effektiver als etwa ein Elektro-Radiator. Zur Not bekommst du mit dem Gerät wenigstens die wichtigsten Räume warm. Entscheide, ab welchem Schritt du einen Profi beauftragst. Loch bohren, Leitung verlegen, Installationsplatte anbringen, Fundament vorbereiten sind Tätigkeiten, die du mit Geschick selbst umsetzen kannst. Für die Inbetriebnahme brauchst du aber wegen des Kältemittels einen Fachbetrieb.
Tipps zum Einkaufen
Du bekommst Klima-Splitgeräte samt Zubehör beim Fachmann, im Baumarkt oder Internet. Doch vor dem Kauf empfehlen wir dir den Standort zu wählen – dann weißt du, ob du eine Wandhalterung oder einen Sockel brauchst. Innen ist die Installation in einem viel genutzten Raum im untersten beheizten Geschoss sinnvoll. Am besten so, dass niemand direkt vom Luftstrom angeblasen wird.
Das Außenteil sollte so platziert werden, dass die Schallbelastung gering bleibt. Auch die deiner Nachbarn. Online-Schallrechner nach Technischer Anleitung zum Schutz gegen Lärm gibt es im Netz (Beispiel: www.waermepumpe.de).
Meist werden die Außenteile mit der Luftansaugung zu einer Wand hin aufgestellt, damit der Ventilator nicht bei starkem Wind überlastet wird.
Die üblichen Splitgeräte verfügen über eine Heizleistung von 2,5 bis 5 Kilowatt. Damit können sie noch ans 230 Volt-Netz angeschlossen werden und brauchen keinen Drehstromanschluss wie etwa ein E-Herd.
Grundsätzlich können Klima-Splitgeräte bei der Heizung des Aufstellraums selbst und in allen direkt angrenzenden Räumen helfen – vorausgesetzt, die Türen dorthin stehen offen. Sie sind nur eine Ergänzungsheizung. Bei einer Wohnung im Altbau bis 50 Quadratmeter reichen 2,5 Kilowatt. In einem Reihenhaus mit offenem Treppenhaus sind eher 5 Kilowatt sinnvoll.
Die Angabe für den SCOP (Seasonal Coefficient of Performance) auf dem Energielabel (siehe Bild) hilft dir dabei, ein effizientes Gerät zu finden. Auf Deutsch bedeutet SCOP „Jahresarbeitszahl“. Sie steht für die Effizienz eines Heizsystems, das mit einer Wärmepumpe betrieben wird (also deinem Split-Klimagerät). Die Jahresarbeitszahl gibt das Verhältnis zwischen zugeführter Energie (hier Strom) und der tatsächlich erzeugten Heizwärme über die Dauer eines ganzen Jahres wieder. Extreme Unterschiede in der Effizienz gibt es kaum noch. Für die „mittlere Heizperiode“ – in dieser Abbildung ist das die Spalte mit dem grünen Quadrat – liegen die Werte zwischen 4 und fast 6.
Die Innenteile bieten oft die Möglichkeit zum Flüsterbetrieb. Mit einem Schallpegel von circa 20 dB(A) sind sie dann unhörbar. Bei dieser Betriebsweise ist die Effizienz allerdings eingeschränkt, die Jahresarbeitszahl liegt eher bei 2,5 als bei 4.
Aufhängung oder Sockel: Während du das Innenteil mit vorgefertigten Aufhängungen an die Wand anbringen kannst, braucht dein Außengerät bei einer Befestigung an der Außenwand eine entsprechende Halterung. Und wer was aufhängen will, braucht Dübel.
Bohrer: Da es ein Innen- und Außenteil des Klimageräts gibt, musst du ein Loch in die Hauswand bohren. Je nachdem, woraus deine Außenwand besteht, brauchst Du eine Bohrmaschine und Stichsäge, einen Bohrhammer oder einen Kernlochbohrer mit Stativ und wassergekühlter Diamantbohrkrone. Einen Kernlochbohrer kann man mieten.
Die Einkaufsliste im Überblick
- Split-Klimagerät-Set
- Dübel und Schrauben
- Wandhalterung oder Sockel für Außenteil
- Gummipuffer zur Schallentkopplung
- Kältemittelleitungen
- gegebenfalls Kondensatschlauch und Kleinteile zum Anschließen
- Stromkabel drei- beziehungsweise vieradrig (Typ NYM-J), normalerweise mit 1 bis 1,5 mm² Querschnitt, UV-beständig
- Wanddurchführung
- PVC-Isolierband für Klima-Schlauchpaket, Wandbefestigung für Leitungen und/oder Kabelkanal
- Dübel, Schrauben
Das brauchst du an Werkzeug
- Bohrmaschine, Bohrhammer oder Kernbohrmaschine
- Wasserwaage
- evtl. Biegezange für Kältemittelleitungen
- Bleistift zum Einzeichnen der Bohrlöcher
- Kneifzange für Stromleitungen
- Schraubenzieher
- Handbesen und Schippe
Schritt für Schritt
Das sparst du
Die Erfahrung zeigt, dass du ein typisches Reihenhaus im Passivhaus-Standard vollständig beheizen könntest, wenn du ein einzelnes Splitgerät der kleinsten Leistungsklasse im Erdgeschoss installierst. Nicht jeder hat ein top gedämmtes Passivhaus: Bei schlechterer Dämmung sparst du weniger, aber immer noch überraschend viel. Wie viel, das zeigen wir dir anhand einer Beispielrechnung des Passivhaus Instituts. Dabei nehmen wir einen Grundriss an wie unten abgebildet. Dort wird im Erdgeschoss ein Splitgerät mit 3,5 Kilowatt Heizleistung installiert, das so programmiert ist, dass es das Wohnzimmer auf ein Grad mehr als im Rest des Hauses erwärmt. So verteilt sich die Wärme im ganzen Haus, und die Gasheizung springt erst ein, wenn das Splitgerät die eingestellte Temperatur nicht mehr erreicht. Bei der Berechnung gehen wir davon aus, dass das Haus nur in denjenigen Räumen beheizt wird, in denen sich auch jemand aufhält.
Das Passivhaus Institut hat in den Abbildungen unten ausgerechnet, was du an Heizenergiebedarf in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr sparen würdest- und zwar für einen typischen Altbau und für ein Wohnhaus, wenn dieses gemäß Energieeinsparverordnung erbaut wurde.
Würdest du in einem Altbau deine Gas-Zentralheizung einfach durchlaufen lassen, würdest du über 250 Kilowattstunden Gas pro Quadratmeter verbrauchen. Senkst du die Temperatur nachts und in ungenutzten Räumen ab, sind es noch gut 160 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Baust du nun ein Klima-Splitgerät ein, senkst du deinen Gasverbrauch auf 90 Kilowattstunden, brauchst dafür aber 24 Kilowattstunden Strom.
Läuft das Splitgerät Tag und Nacht durch, braucht es natürlich insgesamt mehr Strom, senkt den Gasbedarf vor Ort aber noch weiter – im Beispiel auf 18 bis 32 Prozent des ursprünglichen Wertes (siehe obere und untere Abbildung).
Ganz wichtig für den Sommer: Mit dem Klima-Splitgerät kannst du natürlich auch kühlen. Doch diese Kühlung kostet dich Strom. Günstiger wird es, wenn du eine Photovoltaikanlage hast und deinen eigenen Strom nutzt. Noch besser ist es aber, wenn du alle natürlichen Möglichkeiten der Kühlung nutzt: nachts die kühle Luft durch offene Fenster reinlassen und tagsüber die vier Wände verschatten – etwa durch eine vorhandene Markise, Rollos oder Fensterläden. Das ist gut fürs Klima und deinen Geldbeutel.
Von Wärmepumpen, über Kraft-Wärme-Kopplung bis hin zu Warmwasser und Feuerstätten – unsere Energiesparinformation „Nachhaltige Gebäudetechnik“ zeigt, was in deinem Haus möglich ist.
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