Mehrere Windräder im Gegenlicht.
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Windenergie

Zwei Prozent Hessens sind Windvorranggebiete. Dort entstehen neue Windkraftanlagen.

Windenergie in Hessen

Die Windenergie ist die größte Energiequelle im deutschen Strommix – sie treibt den Siegeszug der erneuerbaren Energien an.

Seit 2019 wird in Deutschland mehr Strom aus erneuerbaren als aus fossilen Energien produziert – und das ist vor allem der Windenergie zu verdanken. Sie ist mit Abstand die wichtigste regenerative Stromquelle hierzulande. An guten Standorten ist die Windenergie an Land mittlerweile die kostengünstigste Art der Stromerzeugung. Gleichzeitig verursacht sie die geringsten Umweltkosten.

Laut dem aktuellen Energiemonitoringbericht 2023 drehten sich Ende 2022 1.168 Windenergieanlagen mit einer Gesamtkapazität von 2.373,9 Megawatt (MW) in Hessen. Das entsprach 41,1 Prozent der installierten elektrischen Leistung von Erneuerbare-Energien-Anlagen, knapp hinter Photovoltaik mit 52,7 Prozent. Bei der tatsächlichen Grünstromerzeugung lag die Windenergie mit 53,6 Prozent sogar vorne. Aktuelle Daten zum Windausbau in Hessen gibt es auf der Seite des Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie.

Das Zwei-Prozent-Ziel

Hessen will zwei Prozent der Landesfläche für die Nutzung von Windenergie reservieren. Zu diesem Zweck wurden in den Regionalplänen (Erklärvideo auf YouTube) – nach vorher definierten Kriterien – sogenannte Windvorranggebiete festgelegt. Dort haben Windenergieanlagen zwar Vorrang, müssen aber trotzdem den normalen Genehmigungsprozess durchlaufen. 

Seit Januar 2024 können Kommunen per Bauleitplanung auch darüber hinaus Flächen für Windenergie festlegen.

Screenshot des Windatlas Hessen.
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Wind-Atlas Hessen

Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie stellt den Wind-Atlas Hessen zur Verfügung. Mit diesem Fachinformationssystem können Sie sich über Windenergieanlagen, Planungsgebiete und Naturschutzräume in Hessen informieren.

Zum Wind-Atlas Hessen

Windvorranggebiete

In allen drei hessischen Planungsregionen – Nordhessen, Mittelhessen und Südhessen – sind inzwischen „Teilregionalpläne Energie“ in Kraft. Zusammen enthalten die Pläne insgesamt 418 Windvorranggebiete mit einer Gesamtfläche von ca. 40.000 Hektar, was 1,9 Prozent der Fläche Hessens entspricht. Damit ist das bisher in Hessen angestrebte Zwei-Prozent-Ziel nahezu erreicht. Bereits erfüllt ist das durch die Bundesgesetzgebung (WindBG 2022) vorgegebene Ziel von 1,8 Prozent bis Ende 2027. Bis Ende 2032 müssen nach Bundesvorgabe allerdings 2,2 Prozent der Landesfläche in Hessen für Windenergie zur Verfügung stehen (ca. 46.500 Hektar). In den kommenden 10 Jahren müssen daher in Hessen weitere 6.500 Hektar als Windvorranggebiete vorgesehen werden.

Aktuell sind 274 Windvorranggebieten – also knapp zwei Drittel der festgelegten 418 Gebiete – gänzlich unbelegt (LIS-A 2023). Damit stehen noch rund 22.500 Hektar für die Errichtung von Windenergieanlagen zur Verfügung. Darüber hinaus sind zahlreiche Windvorranggebiete bisher nur gering belegt und bieten noch Platz für neue Windenergieanlagen. Eine Kartenübersicht mit allen 418 Windvorranggebieten in Hessen finden Sie im Energiemonitoringbericht (PDF) auf Seite 60).

Wind: Wartungsarbeiten Windrad
Repowering

Wenn Windenergieanlagen abgebaut und am selben Standort durch neue ersetzt werden, spricht man von Repowering. Innerhalb der Vorranggebiete kann das sehr attraktiv sein. Denn in der Regel lässt sich dann mit weniger, aber größeren und leistungsstärkeren Anlagen der Ertrag vervielfachen. Die für Windenergieanlagen ausgewiesene Fläche wird damit effizienter genutzt. Auch die Anwohner haben Vorteile: Durch höhere Nabenhöhen und größere Rotorblätter sind die Anlagen zwar auch höher, drehen optisch aber langsamer, was als angenehmer empfunden wird, und moderne Anlagen laufen meist wesentlich leiser als alte.


Genehmigungsprozesse

Wer eine Windenergieanlage von mehr als 50 Metern Gesamthöhe errichten möchte, braucht eine Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG). Diese schließt neben der Baugenehmigung auch andere Genehmigungen ein, zum Beispiel naturschutzrechtliche oder forstrechtliche. Bei Windparks mit 20 oder mehr Anlagen oder wenn eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig ist, ist eine formale Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen.

Für kleine Anlagen bis 50 Meter reicht hingegen eine Baugenehmigung. Bis zehn Meter Höhe ist auch diese nicht erforderlich, wenn die Anlage in einem Gewerbe- oder Industriegebiet aufgestellt wird. Hier spricht man von Kleinwindkraftanlagen, die vor allem für die Eigenstromnutzung errichtet werden.

Die oder der Antragstellende hat einen Rechtsanspruch auf Erteilung einer BImSchG-Genehmigung, wenn von der Windenergieanlage oder dem Windpark keine schädlichen Umwelteinwirkungen ausgehen und das Projekt auch sonst keine öffentlich-rechtlichen Vorschriften verletzt. Hindernisse für Windenergieprojekte können unter anderem im Artenschutz und im Denkmalschutz liegen, es gibt zudem Grenzwerte für Lärm und Schattenwurf sowie Konfliktfelder zum Beispiel mit der Flugsicherung.

Das Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen in Hessen

Ausschreibungen

Naturlandschaft mit Feldern und Wald, im Vordergrund ein Dorf, im Hintergrund mehrere Windräder.
© AdobeStock/comofoto

Die BImSchG-Genehmigung ist Voraussetzung, um an einem Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur teilnehmen zu können. Nur Windenergieanlagenprojekte, die dort einen Zuschlag erhalten, bekommen eine EEG-Vergütung für den produzierten Strom. Dieses Verfahren wurde 2017 eingeführt, um die Stromerzeugung aus Windenergie auf eine marktwirtschaftliche Grundlage zu stellen. Bewerberinnen und Bewerber geben die benötigte EEG-Vergütung für ihr geplantes Projekt an. Die Projekte mit den niedrigsten Vergütungssätzen erhalten den Zuschlag.

Vorzeigeprojekte in Hessen

Infomarkt in der Gemeinde Ringgau, ein Mann spricht in ein Mikrofon, eine junge Frau steht daneben.
© Bürgerforum Energiewende Hessen

Gemeinde Ringgau (Nordhessen)

Zwei Windkraftanlagen entstehen in der Nähe der Gemeinde Ringgau. Schon früh setzte die Gemeinde auf Bürgerbeteiligung, organisierte zusammen mit Naturschutzverbänden, dem Projektentwickler, Hessen Forst und dem Bürgerforum Energiewende Hessen zwei Informärkte und beantwortete die Fragen der Bürgerinnen und Bürger transparent und öffentlich.  

Baustellenbegehung einer Windkraftanlage in Ober-Ranstadt. Gruppe von Mneschen steht in Signalwesten und Helmen und hört einem Vortrag zu.
© Rüdiger Dunker

Ober-Ramstadt (Südhessen)

Zwei Windräder, die auf dem Silberberg in der Nähe von Ober-Ramstadt errichtet werden, haben mit einer Nabenhöhe von 135 Metern und einem Rotordurchmesser von 130 Metern eine Leistung von jeweils 4,2 Megawatt. Rund 6.000 Tonnen an CO2-Emissionen wird jede der beiden Anlagen jährlich einsparen. „Der Windpark Silberberg ist ein Projekt mit Signalwirkung: Es zeigt, dass Windkraftanlagen auch in Südhessen wirtschaftlich betrieben werden können und sich mit größtmöglicher Schonung der Natur realisieren lassen“, erklärte Jens Deutschendorf, Staatssekretär im hessischen Wirtschaftsministerium, bei einem Besuch der Baustelle.

Das Bild zeigt Kühe auf einer Weide und im Hintergrund ein Windrad.
© juwi

Amöneburg (Mittelhessen)

Rund um die Stadt Amöneburg im Landkreis Marburg-Biedenkopf drehen sich die Rotoren von sieben Windenergieanlagen auf Windvorranggebieten der Gemeinde. Als weitere Windräder geplant wurden, setzte die Stadt zusammen mit dem Bürgerforum Energiewende einen Runden Tisch ein, um den Wunsch aller Beteiligten zu erfüllen, den Dialog rund um die neuen Windkraftanlagen möglichst konfliktarm zu gestalten.  

Mehr Informationen

Bürgerforum Energiewende Hessen Flyer

Bürgerforum Energiewende Hessen Flyer

Erscheinungsdatum

02.05.2021

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ExpertinExperte, Geothermie, Klimawandel in Hessen, Kommune, Sonnenenergie, Speicher, Wasserkraft, Windenergie, Wärme

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Faktenpapier Infraschall

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Erscheinungsdatum

01.05.2015

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Beratung, BürgerinBürger, Energiepolitik, ExpertinExperte, Kommune

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Faktenpapier Landschaftsbild und Tourismus

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01.03.2017

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Beratung, BürgerinBürger, Energiepolitik, ExpertinExperte, Kommune

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Faktenpapier Landschaftsbild und Tourismus (Kurzfassung)

Faktenpapier Landschaftsbild und Tourismus (Kurzfassung)

Erscheinungsdatum

01.03.2017

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Beratung, BürgerinBürger, Energiepolitik, ExpertinExperte, Kommune

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Faktenpapier Natur- und Umweltschutz

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Erscheinungsdatum

01.03.2016

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Beratung, BürgerinBürger, Energiepolitik, ExpertinExperte, Kommune

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Faktenpapier Natur- und Umweltschutz (Ergänzung)

Faktenpapier Natur- und Umweltschutz (Ergänzung)

Erscheinungsdatum

01.02.2018

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Beratung, BürgerinBürger, Energiepolitik, ExpertinExperte, Kommune

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Faktenpapier Natur- und Umweltschutz (Kurzfassung)

Faktenpapier Natur- und Umweltschutz (Kurzfassung)

Erscheinungsdatum

01.09.2016

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Beratung, BürgerinBürger, Energiepolitik, ExpertinExperte, Kommune

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Faktenpapier Rentabilität und Teilhabe

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Erscheinungsdatum

01.09.2015

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Beratung, BürgerinBürger, Energiepolitik, ExpertinExperte, Kommune

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Faktenpapier Sicherheit von Windenergieanlagen

Faktenpapier Sicherheit von Windenergieanlagen

Erscheinungsdatum

01.10.2018

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Beratung, Energiepolitik, ExpertinExperte, Kommune, Unternehmen

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Erklärfilm Windenergie im Wald
Erklärfilm: Windenergie und Infraschall