Imaginärer Stadtplan mit Gebäuden und Straßen. eine Lupe unter der man die Stadt mit grüner Bepflanzung sieht
© iStock, Francesco Scatena
Klimaquartiere in Hessen

Projekt Klimaquartiere

Im Rahmen des Projekts "Klimaquartiere" erhalten ausgewählte Quartiere in Hessen eine dreijährige Beratung zur Sanierung von Bestandsgebieten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Umsetzung von integrierten Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsmaßnahmen.

Insgesamt werden 15 Quartiere in ganz Hessen auf dem Weg zum Klimaquartier betreut. Maximal fünf Quartiere je Regierungsbezirk und maximal ein Quartier je Kommune. Das vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat in Zusammenarbeit mit der LEA Hessen ins Leben gerufene Projekt, zielt darauf ab, die Energie- und Umweltbilanz in hessischen Quartieren zu verbessern und die Lebensqualität vor Ort zu sichern.

Das übergeordnete Ziel dabei ist es, dass möglichst viele und wirkungsvolle Maßnahmen in den Klimaquartieren umgesetzt werden.

Richard Ferlemann, Projektleitung Klimaquartiere, LEA Hessen
Richard Ferlemann,
Projektleitung Klimaquartiere

Umfang des Beratungsangebots

Die Quartiere erhalten zunächst einen individuellen, auf das Quartier zugeschnittenen Erst-Check mit einer Analyse sinnvoller Maßnahmen. Aus diesen Maßnahmen wird ein konkreter Maßnahmenfahrplan erstellt, der ca. 10 – 15 Maßnahmen umfasst. Der Maßnahmenfahrplan muss sowohl Maßnahmen aus dem Handlungsfeld Klimaschutz als auch aus dem Handlungsfeld Klimawandelanpassung beinhalten. Dabei sollen folgende Bereiche betrachtet werden:

Handlungsfeld Klimaschutz

  • Energieversorgung
  • Energieerzeugung
  • Energieverbrauch Gebäude und Infrastruktur
  • Mobilität im Quartier und darüber hinaus

Handlungsfeld Klimawandelanpassung

  • Begrünung der öffentlichen Verkehrsflächen
  • Entsiegelung geeigneter Flächen
  • Schutz vor Starkregenereignissen
  • Regenrückhaltung und -nutzung
  • Maßnahmen zur Reduktion der Hitzebelastung

Ein besonderes Augenmerk bei der Auswahl und der Umsetzung der Maßnahmen liegt auf der Anforderung, dass mindestens fünf Beteiligungsformate im Quartier angeboten werden, um eine große Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit, der Verwaltung und der Politik zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die verschiedenen Belange gehört werden.

Falls vorhanden, soll auf bestehenden Konzepten aufgebaut werden. Zudem soll die Vielfalt der vorhandenen (Förder-) Programme genutzt und unter dem Dach des Klimaquartiers zusammengefasst werden, um eine möglichst große Wirkung zu entfalten und im Klimaquartier zu bündeln. Das ist die Idee der Klimaquartiere und genau dafür soll es konkrete Unterstützung, z.B. bei der Antragstellung geben.

Teilnehmende Kommunen/Ortsteile

Klimaquartiere Auftakt RP Kassel
© LEA Hessen

Nordhessen (Regierungsbezirk Kassel)

  • Bad Karlshafen „Barocke Planstadt Bad Karlshafen“
  • Immenhausen „Ehemaliges Glashüttenquartier in der Kernstadt“
  • Melsungen „Adelshausen & Obermelsungen“
  • Schwalmstadt „Altstadt Treysa“
  • Vellmar „Frommershausen – Ost“
Personengruppe im Freien mit RollUp zum Klimaplan Hessen, unter anderem dabei Mitglieder aus dem Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt sowie von der LEA LandesEnergieAgentur Hessen, die das Projekt Klimaquartiere betreuen
© LEA Hessen

Mittelhessen (Regierungsbezirk Gießen)

  • Cölbe „Goldberg“
  • Heuchelheim „Ortsmitte Heuchelheim“
  • Homberg (Ohm) „Nieder-Ofleiden“
  • Kirchhain „Niederwald“
  • Lahntal „Goßfelden-Nord“
Personengruppe im Freien mit RollUp zum Klimaplan Hessen, unter anderem dabei Mitglieder aus dem Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt sowie von der LEA LandesEnergieAgentur Hessen, die das Projekt Klimaquartiere betreuen
© LEA Hessen

Südhessen (Regierungsbezirk Darmstadt)

  • Bad Nauheim „Grießbreiviertel“
  • Griesheim „Innenstadt-Nord“
  • Karben „Burg-Gräfenrode“
  • Otzberg „Nieder-Klingen Ost“
  • Taunusstein „Bleidenstadt – Süd“

Rahmenbedingungen

  • Die Ausgangssituation in den ausgewählten hessischen Quartieren wird eine große Varianz widerspiegeln und birgt damit unterschiedliche Potenziale für Maßnahmenschwerpunkte in den jeweiligen Handlungsfeldern. 
  • Je Kommune soll nur ein Gebiet betreut werden. Das ausgewählte Gebiet muss überwiegend Wohnbebauung aufweisen und sollte sich in der Größenordnung von 300 bis 400 Wohneinheiten befinden. Der Schwerpunkt soll außerdem auf Bestandssanierung liegen - Neubaugebiete und andere Abweichungen sind aber nicht ausgeschlossen. 
  • Es wird eine verbindliche aktive Teilnahme der Kommune im Projekt erwartet. Personelle Kapazitäten und finanzielle Mittel für die Projektbetreuung und Maßnahmenumsetzung müssen daher eingeplant werden.
  • Die ausgewählten Kommunen gehen eine Kooperationsvereinbarung mit der LEA Hessen ein.

Ansprechpartner

Richard Ferlemann

Richard Ferlemann

Projektleitung Klimaquartiere

+49 611 95017 8638