Blick auf einen Bildschirm, auf dem der Wärmeverbrauch einer Region dargestellt wird.
© KEEA/dw
Ergebnispräsentation

Konkrete Informationen bieten

Am Ende der zweiten öffentlichen Veranstaltung sollte den Besucherinnen und Besuchern klar sein, in welchen Gebieten zum Beispiel Potenziale für den Bau von Wärmenetzen vorhanden sind und wo eher dezentrale Wärmelösungen sinnvoll sind.

Bei dieser Informationsveranstaltung wird das Zielszenario erörtert, das vor der Fertigstellung der Planung vorgestellt wird. Dieser Termin liegt vor der Erstellung der Beschlussvorlage für die politischen Entscheider. Im Rahmen der Veranstaltung sollte den Bürgerinnen und Bürgern signalisiert werden , dass ihre Fragen und Hinweise der Bürgerinnen und Bürger mit berücksichtigt wurden.

Während der Informationsveranstaltung mit Ergebnispräsentation sollten detaillierte Karten der jeweiligen Gebiete den Interessierten persönlich erläutert werden.

Tipp: Nutzen Sie die Materialien aus unserem Materialkoffer am Ende der Seite und die Tipps für erfolgreiche Veranstaltungen auf der Seite zur Auftaktveranstaltung

Grafik Wärmewendestrategie
Checkliste Veranstaltungen
  • Vorbereitung:
    Location auswählen 
    Raum für individuelle Gespräche vorsehen
    Lokale Partner mit einbinden
    Netzwerk aufbauen
  • Nachbereitung:
    Umfangreiche Berichterstattung organisieren
    Aktuelle Informationen verbreiten
    Bei lokalen Partnern und Interessensgruppen für die Teilnahme bedanken und Feedback einholen
    Berichterstattung an Entscheidungsträger schicken

Ergebnispräsentation durchführen

Die Informationen und der Austausch zum Zielszenario finden kurz vor der Erstellung des Abschlussberichtes statt. Das Interesse an dieser Veranstaltung ist wesentlich größer als beim Auftakt. 

Vor der Bürgerinformations-Veranstaltung:

  • Zeitplan abstimmen mit Projektbeteiligten
  • Raum buchen
  • Catering organisieren
  • Feedback-Karten drucken
  • Umfrageboten vorbereiten
  • Rahmenprogramm und weitere Infostände organisieren
  • Dokumentation klären (Fotograf, Presse, intern)
  • Einladungen versenden


Bei der Durchführung der Veranstaltung:

  • Begrüßung 
  • Vortrag
  • Interaktive Phase: Fragen der Bürgerinnen und Bürger an den Infoständen beantworten. Mehrere Stationen vorsehen, an denen die Karte zu sehen ist. Anregungen und Fragen der Interessierten aufnehmen
  • Am Ende kurze Zusammenfassung
  • Werbung für Feedback-Karten
  • Nächste Schritte erläutern

Nach der Veranstaltung:

  • Eindrücke/Impressionen auf Homepage stellen
  • Auswertung der Feedback-Karten
  • Pressearbeit

Nutzen Sie für Ihre Arbeit auch die Vorlagen aus unserem Materialkoffer

Praktische Erfahrungen aus Eschwege

Bei den Bürgerinnen und Bürgern war das Interesse über die Informationen zum Wärmenetz groß. Für die Ergebnispräsentation rechnete die Veranstalterin mit einer größeren Beteiligung als bei der Auftaktveranstaltung. Am Ende waren es doppelt so viele Gäste als es bei der Auftaktveranstaltung. Auch für diese Veranstaltung wurde eine Feedback-Karte mit neuen Fragen erstellt und ausgelegt, zudem Kugelschreiber und der Werbeflyer für die Kostenlose Energie-Erstberatung auf jeden Sitzplatz gelegt. Dies hatte zur Folge, dass Feedback-Karte und Werbeflyer erst einmal in Hand- und Jackentaschen gesteckt wurden. Nur wenige wurden ausgefüllt und zur Auswertung abgegeben. Hätte man nur die Feedback-Karte ausgelegt, wären sicher mehr Rückläufe zu verzeichnen gewesen.

An drei interaktiven digitalen Karten, konnten die Mitarbeitenden von Qoncept den Besuchern einen genauen Blick auf ihr Gebäude ermöglichen und deren Fragen dazu beantworten. Auch an den Ständen der Stadtwerke, der Netzwerk-Initiative Oberhone, der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis und der LEA Hessen zur Energie-Erstberatung standen Ansprechpersonen bereit, um sich mit den Besuchern zu unterhalten.

Bei dieser zweiten Veranstaltung wurde darauf hingewiesen, dass der Bau eines Wärmenetzes noch nicht beschlossen ist. Es wurde klar kommuniziert, dass es sich zunächst nur eine erste Einschätzung handelt. Und dass es zum Zeitpunkt der Infoveranstaltung noch keine Entscheidung pro/contra Wärmenetz geben sollte. Der Tenor aus den Gesprächen mit den Bürgern war durchweg positiv. Die Umsetzung der Bürgerbeteiligung in Eschwege wurde nicht nur gut angenommen, sondern sie wurde auch richtig verstanden. 

Folgende Akteure waren bei der Veranstaltung vertreten:   

  • Qoncept Energie GmbH: 3 Infostände
  • Stadtwerke Eschwege
  • Initiative Nahwärmenetz Oberhone
  • Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis 
  • LEA Hessen

Weiteres Beispiel: Stadt Dreieich

Stadt Dreieich Präsentation

Auch die Stadt Dreieich setzt auf Bürgerbeteiligung: Bei einer Versammlung am 27. November 2023 wurden die Zwischenergebnisse der Wärmeplanung vorgestellt. 

Dreieich

Feedbacktools

In Eschwege wurden während der Bürgerbeteiligung verschiedene Feedback-Kanäle genutzt - z. B. Feedbackkarten und Telefoninterviews. Hier finden ausgewählte Ergebnisse und Rückmeldungen aus diesen Tools. Vorlagen für eigene Feedbackkarten finden Sie in unserer Mediathek

Publikum in einem Saal
© KEEA/dw

Informationen während Veranstaltungen

Am besten gefielen bei den Veranstaltungen: 

  • Breiter Mix an Angeboten (50 %) 
  • Erläuterungen zu Hintergrund und Vorgehen bei der Wärmeplanung (44 %)
  • Raum für individuellen Austausch und Gespräche (28 %)

Zu diesen Punkten wurden mehr Informationen gewünscht:

  • Verschiedene Alternativen bei der Wärmeversorgung (z. B. Geothermie)
  • Möglichkeiten für Mieterinnen mit Vermietenden gemeinsame Lösungen zu finden
  • Zeitplan zur Umsetzung des Wärmeplans bzw. der Maßnahmen
Feedbackkarten
© KEEA/dw

Mehrwehrt durch Veranstaltungen

Die Befragten gaben auch an, dass durch die präsentierten Informationen:

  • Druck und Ängste genommen wurden,
  • Mieter und Mieterinnen in die Lage versetzt wurden mit Vermietenden in den Austausch zu gehen und
  • sie auf den Einsatz von Gas und Öl verzichten würden.
Finger zeigt auf eine Warmwasserzirkulationspumpe.
© LEA Hessen / Rundel

Gewünschte Unterstützungsangebote für Heizungstausch

Nahezu alle Befragten wünschten sich eine Beratung vor Ort in ihrem Haus. Ein solches Angebot kann von Kommunen über die aufsuchende Energieberatung in Anspruch genommen werden.

Fachmann erklärt Bürger den Ausbau eines Wärmenetzes am Bildschirm
© KEEA/dw

Bedeutung der kommunalen Wärmeplanung

Der kommunalen Wärmeplanung wurde von den Befragten eine hohe Bedeutung zugemessen. Im Schnitt wurde die Wärmeplanung auf einer Sakala von 1 (nicht wichtig) bis 5 (sehr wichtig) bei 4,6 eingeordnet.



Materialkoffer

Dieser Materialkoffer hilft Ihnen bei der praktischen Umsetzung. Er enthält Muster-Vorlagen, -Abläufe und Anschreiben zur Bürgerbeteiligung in der Kommunalen Wärmeplanung.

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