Es gibt eine Reihe von Fragen, auf die Sie sich in der Kommunikation schon im Vorfeld vorbereiten können.
Antworten sind gefragt
Für Bürgerinnen und Bürger ist die kommunale Wärmeplanung besonders relevant, wenn sie energetische Modernisierungsmaßnahmen planen - insbesondere ein neues Heizsystem. Hierzu werden Sie im Rahmen der Bürgerbeteiligung eine Reihe von Fragen erhalten.
Hier finden Sie Informationen zu:
Bei der Beantwortung einiger Fragen benötigen Sie als Kommune die Unterstützung von Stakeholdern (z. B. Planungsbüros). In vielen Fällen können Ihnen auch die Publikationen und Informationen der LEA Hessen weiterhelfen:
- Alles über die Vorgaben zum Heizungstausch und den Einsatz Erneuerbarer Energien im novellierten Gebäudeenergiegesetz ("Heizungsgesetz") in unserer Übersicht.
- Fragen und Antworten zur kommunalen Wärmeplanung sowie weiterführende Materialien bieten wir auf unserer Übersichtsseite.
- Wie Interessierte Schritt für Schritt in eine Sanierung einsteigen, zeigen wir hier.
- Fragen zu Wärmepumpen beantworten wir in unserem Schwerpunkt über Wärmepumpen in Bestandsgebäuden, den Sie auch als PDF herunterladen und vervielfältigen dürfen.
- Oft werden auch Fragen zur Photovoltaik gestellt: Diese beantworten wir in unserem FAQ.
- Wie Energieberaterinnen und -berater helfen und wie man sie findet, steht unter "Energieberatung"
- Wie sich Denkmalschutz und Energiesparen kombinieren lassen, erfahren Bürgerinnen und Bürger in unserem Ratgeber.
Angebote für Bürgerinnen und Bürger
- Liegt unser Haus im Anschluss-Gebiet?
- Wann wird mein Quartier erschlossen?
Die kommunale Wärmeplanung ist ein Prozess. Mit der Erstellung des Wärmeplans erarbeitet die Kommune eine Strategie für eine erneuerbare, zukunftssichere Wärmeversorgung. Eine Aussage darüber, ob ein Wärmenetz umgesetzt werden könnte, hängt von vielen Faktoren ab (zum Beispiel Anzahl der Abnehmer, Investitionskosten). Die kommunale Wärmeplanung soll durch verschiedene Daten Vorschläge zur Erschließung bestehender Wärme- und Energieeffizienzpotentiale liefern. Sie gibt erste Hinweise darüber, ob ein Gebiet das Potenzial für den Bau eines Wärmenetzes hat.
Die im Wärmeplan definierten Versorgungsgebiete sind jedoch nicht verbindlich. Fragen zum Anschluss und dem Erschließen der Gebiete können daher erst zu einem späteren Zeitpunkt von Stakeholdern wie zum Beispiel Wärmeversorgern oder Netzbetreibern gegeben werden.
Fragen zur Planung und Ausführung
Auf diese Fragen werden Sie erst im fortgeschrittenen Prozess der kommunalen Wärmeplanung Antworten geben können:
- Was ergibt sich aus der Planung für Vermieter und Mieter?
Die Mieterinnen und Mieter haben Interesse daran zu erfahren, wie sie in den Prozess mit eingebunden sind. Zudem möchten sie wissen, wie sich die Investition des Vermieters auf die Miet- und Energiekosten auswirkt. Hier können Sie Vermieterinnen und Vermieter sowie Mieterinnen und Mieter an ihre Energieversorger verweisen. Wie sich Maßnahmen auf Miet- und Energiekosten auswirken, können am ehesten die Vermieterinnen und Vermieter zu einem späteren Zeitpunkt beziffern. Sie können Mieterinnen und Mieter aber darauf hinweisen, dass sie frühzeitig auf Vermieterinnen und Vermieter zugehen sollten.
- Kann sich die Bürgerenergiegenossenschaft am Nahwärmenetz beteiligen?
Grundsätzlich geht das. In einigen Kommunen gibt es bereits Bürgerenergieprojekte. - Kann bei einem höheren Interesse in einer Siedlung ein schnellerer Anschluss realisiert werden?
Die Frage nach der Reihenfolge möglicher Anschlüsse ist von großem Interesse und kann Teil eines Wärmeplan sein. In der Wärmplanung der Stadt Eschwege wurden beispielsweise bestimmte Ausbaustufen für ein Wärmenetz für verschiedene Stadtgebiete identifiziert. - Gibt es Übergangslösungen, wenn die alte Heizung vorher kaputt geht?
Ja, hierzu hat die LEA Hessen ein detailliertes FAQ veröffentlicht auf das Sie gerne verweisen können. - Welche Technologien werden bei der kommunalen Wärmeplanung berücksichtigt ?
Die Wärmeplanung berücksichtigt Energieeffizienzmaßnahmen sowie verschiedene Technologien, wie z. B. Wärmenetze, Wärmepumpen, Abwärme von Industrieanalgen und Wasserstoff. Welche Lösung am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann nicht pauschal beantwortet werden (z. B. Sanierungsniveau oder Anzahl Anschlüsse).
Fragen zur Umsetzung
Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger haben ganz praktische Fragen zur Umsetzung der Maßnahmen des Wärmeplans. Sie wollen wissen, was auf sie zukommt.
- Was bedeutet es für uns Bürgerinnen und Bürger, wenn der kommunale Wärmeplan vorliegt?
Bürgerinnen und Bürger bekommen Planungssicherheit. Durch den kommunalen Wärmeplan wissen Sie, ob der Anschluss an ein Wärmenetz potenziell möglich ist oder eine andere dezentrale Heizlösung besser geeignet ist. Wichtig: Die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung verpflichten nicht zur Umsetzung der genannten Wärmelösungen und sind nicht einklagbar. - Wie geht es dann weiter?
Liegt ein Wärmeplan vor, geht es in die Umsetzung (z.B. Machbarkeitsstudien). Das Gesetz sieht vor, dass ein Wärmeplan an neue Entwicklungen angepasst wird und enthält deswegen eine Verpflichtung diesen alle 5 Jahre zu evaluieren. - Wann gibt es konkrete Informationen über Anschlussgebiete?
Das hängt davon ab, ob und wann Wärmenetzgebiete ausgewiesen werden.
Über den Weg zur Umsetzung finden Sie weitere Informationen hier.
Nutzen Sie für Ihre Kommunikation und auf Veranstaltungen auch unseren Flyer, der über die wesentlichen Ziele, Inhalte und Fristen der kommunalen Wärmeplanung in Hessen informiert.
FlyerFragen zum Datenschutz
Welche Daten werden eigentlich erhoben? Auf diese Frage sollten Sie vorbereitet sein. Erhoben werden Daten unter anderem von Gebäuden, Netzbetreibern und Schornsteinfegern, die unter Beachtung der Datenschutzrichtlinie verarbeitet werden. Alle Daten werden anonymisiert, im Prozess zusammengefasst und zu einem Gesamtergebnis zusammengeführt.
Wie solche Daten aufbereitet aussehen, zeigt der Wärmeatlas des Landes Hessen. Der Wärmeatlas stellt grob den Wärmebedarf in den Kommunen dar. Damit kann allerdings keine finale Aussage dazu getroffen werden, an welcher Stelle sich Planung und Bau eines Wärmnetzes wirtschaftlich umsetzen lassen.
Praktische Erfahrungen aus Eschwege
Eschwege war die erste Stadt in Hessen, die sich der kommunalen Wärmeplanung gestellt hat. Dementsprechend gab es besonders viele offene Fragen auf Seiten der Bürgerschaft und der Kommune.
Die Kommune hatte ihre Fragen und benötigte Informationen für die Wärmeplanung über entsprechenden Fragebögen, Feedback-Karten und Telefoninterviews adressiert. Diese Vorlagen finden Sie im Materialkoffer am Ende der Seite.
Die Fragen der Bürger an die Stadt, Stadtwerke, Sanierungsmanager der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis, an Mitglieder der Bürgerenergiegenossenschaft und die Bürgerinitiative Nahwärmenetz Oberhone, an Qoncept und die Projektbeteiligte der LEA Hessen, konnten während der öffentlichen Veranstaltungen gestellt werden. Es hat sich gezeigt, dass es wichtig ist, alle Fragen ernst zu nehmen und sie den Verantwortlichen zur Kenntnis zu geben. Am Ende jeder Veranstaltung gab es eine Zusammenfassung der Fragen, die an den Infoständen aufkamen. Wo es möglich war, wurden diese Fragen auch sofort beantwortet.
Eine der größten Herausforderung bei den Veranstaltungen war alle Teilnehmenden dort abzuholen, wo sie stehen und sie auf einen Stand zu bringen. Über persönliche Gespräche an den Infoständen kann hier jedoch gegengesteuert werden.
Dieser Materialkoffer hilft Ihnen bei der praktischen Umsetzung. Er enthält Muster-Vorlagen, -Abläufe und Anschreiben zur Bürgerbeteiligung in der Kommunalen Wärmeplanung.
Weitere Artikel
Der Kommunikationsfahrplan
So strukturieren Sie die Bürgerbeteiligung im Prozess der Kommunalen Wärmeplanung effizient Schritt für Schritt
Erste Schritte
Kommunikationsziele der Wärmeplanung formulieren, Multiplikatoren einbinden, Pressemitteilungen vorbereiten
Auftaktveranstaltung
Die erste Veranstaltung zur Wärmeplanung vorbereiten, inklusive Checkliste und Flyer für Bürgerinnen und Bürger
Ergebnispräsentation
Die Ergebnisse der Wärmeplanung liegen vor, jetzt gilt es, sie bei einer Veranstaltung anschaulich zu vermitteln
Weg zur Umsetzung
Die Ergebnisse der Wärmeplanung werden umgesetzt, die Kommunikation über die Umsetzung verstetigt