Durch den Einsatz erneuerbarer Energien können Unternehmen ihre Abhängigkeit von konventionellen Energiequellen verringern und somit einen wichtigen Schritt in Richtung ökologischer Verantwortung gehen. Zusätzlich können Sie durch Solarenergie vom eigenen Dach ihre Energiekosten senken.
Photovoltaik (PV) ist besonders lukrativ, da sich der erzeugte Strom vielseitig im Unternehmen nutzen lässt, von Maschinen bis hin zu Wallboxen und Ladesäulen. Zudem kann überschüssige Energie ins Netz eingespeist und verkauft werden. Solarthermie hingegen erzeugt Wärme, die beispielsweise zur Unterstützung von Heizungs- und Warmwasseranlagen oder Produktionsprozessen eingesetzt werden kann. Die Nutzung von PV und Solarthermie ist in der Regel kostengünstiger als der Bezug von Strom aus dem Netz. Vor allem auch, weil sich hinsichtlich der statischen Eignung von großen Hallendächern vieles verbessert hat.
Vorteile von Photovoltaik und Solarthermie auf einen Blick
Energiekosten senken
CO2-Emissionen minimieren
Wettbewerbsfähigkeit steigern (Marketingvorteile)
Mehr Unabhängigkeit von externen Energieversorgern
Entlastung der örtlichen Netze
Effiziente Flächennutzung (Doppelnutzung)
Nutzen Sie das Solar-Kataster Hessen für eine erste Ertragseinschätzung und wählen Sie im Wirtschaftlichkeitsrechner zwischen verschiedenen gewerblichen Verbrauchsprofilen.
Wir beantworten Ihre individuellen Fragen zu möglichen Betriebs- und Vergütungsmodellen, zu regulatorischen und technischen Anforderungen sowie zur Installation und Integration in das bestehende Energiemanagement.
Erfahrungsbericht: Wie hessische Unternehmen von Solarstrom profitieren
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Solarpaket 1: Chancen für Ihr Unternehmen
Das 2024 in Kraft getretene Solarpaket 1 der Bundesregierung eröffnet auch kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Hessen neue Möglichkeiten im Bereich der Solarenergie. Mit vereinfachten Regelungen und attraktiven Förderungen bietet das Gesetzespaket Chancen zur Kostenreduzierung und nachhaltigen Energieversorgung.
Sie können für die Planung und Konzeptionierung der Anlage entweder direkt ein Installationsunternehmen beauftragen oder diese Arbeiten im Vorfeld an ein Ingenieurbüro vergeben. Bei vorhandenen Ressourcen und Know-How ist auch eine Vorplanung inhouse möglich.
Je komplexer das Vorhaben ist, z.B. weil auch Batteriespeicher, Wärmepumpen oder Ladestationen in das System integriert werden sollen, desto eher sollte ein Planungsbüro eingebunden werden. Dieses kann auch bei Fragen zur Statik oder bei der Erstellung von Ausschreibungsunterlagen unterstützen und ein passendes Betriebsmodell entwickeln. Aber auch immer mehr Installationsunternehmen decken mittlerweile die Bereiche Batteriespeicher oder Ladeinfrastruktur ab und verfügen über eigene Fachkräfte für Fragen zur Dachstatik.
Dachstatik und Ausrichtung der PV-Anlage
Hinsichtlich der statischen Eignung von großen Hallendächern, die oft als problematisch eingeschätzt wurde, hat sich vieles verbessert. Dachflächen, die vor einigen Jahren noch für PV-Anlagen ungeeignet waren, können heutzutage mithilfe moderner Unterkonstruktionen und optimierter Belegungskonzepte durchaus mit PV-Modulen ausgestattet werden. Dabei können besonders leichte PV-Module zum Einsatz kommen oder statisch kritische Bereiche ausgespart werden. Insbesondere eine flache Aufständerung minimiert die Auflast deutlich. Alternativ kann ganz ohne Aufständerung gearbeitet werden – auch auf Flachdächern, durch waagerechtes Verlegen der Module. Diese bringen um die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht, die größten Erträge, ebenso wie nach Süden ausgerichtete Module.
Achtung: Auf Eternitdächern (Asbest) ist die Errichtung einer PV-Anlage nicht zulässig. Eine Dach-Sanierung kann jedoch sehr gut mit einer PV-Errichtung kombiniert werden.
Nutzen Sie Synergien
Durch die Kombination von Solaranlagen mit einerWärmepumpe, Elektro-Fahrzeugen oder den Einsatz von Speichermedien kann der Eigenverbrauchsanteil erheblich gesteigert werden. Das wirkt sich sehr vorteilhaft auf die Wirtschaftlichkeit Ihrer Solaranlage aus.
Batteriespeicher
Batteriespeicher machen den Einsatz Ihres Solarstroms aus der PV-Anlage flexibler. Sie können mit einem entsprechend dimensionierten Speicher Ihren Eigenverbrauch erhöhen und damit Kosten sparen. Zudem können Verbrauchsspitzen reduziert werden, indem der Batteriespeicher bei Überschuss Strom einspeichert und zu Zeiten von Leistungsspitzen Strom abgibt.
Ein hoher Eigenverbrauch bedeutet in der Regel eine gute Wirtschaftlichkeit Ihrer PV-Anlage. PV und E-Mobilität passen daher gut zusammen. Eine PV-Anlage ist bei der Umstellung Ihrer Fahrzeugflotte auf E-Mobilität besonders interessant, wenn Sie Ladeinfrastruktur aufbauen oder bereits aufgebaut haben. Die Vorteile liegen neben der Verwendung in der betriebseigenen Flotte auch im Anbieten von Ladetarifen oder kostenlosem Laden für Mitarbeitende sowie Kundinnen und Kunden.
Auch in Kombination mit Wärmeversorgung und Kühlung kann PV sehr lohnend sein. Günstiger PV-Strom macht den Einsatz von Wärmepumpen im Unternehmen rentabler. Vor allem in Unternehmen mit ständigem Wärme- oder Kältebedarf und thermischen Speichern sind PV-Anlagen essenziell.
Für Unternehmen im produzierenden Gewerbe kann die Nutzung von PV und Solarthermie in Kombination besonders attraktiv sein, da viele Produktionsprozesse einen hohen Energiebedarf haben. Photovoltaikanlagen können den Strombedarf decken, während Solarthermie Prozesse mit Wärmebedarf unterstützen und effizienter gestalten kann (z. B. Reinigungs- und Trocknungsprozesse).
Mittlerweile bieten die ersten Unternehmen eine Kombination von Photovoltaik (PV) und Solarthermie in einer Anlage an. Diese Hybridmodule erzeugen sowohl Strom als auch Wärme. Diese Technologie kann für produzierende Unternehmen besonders vorteilhaft in Verbindung mit einer Wärmepumpe sein, da sie die Energieeffizienz erhöht und die Betriebskosten senkt. Die drei Systeme ergänzen sich sehr gut, was dazu führt, dass ein Hybridkollektor einen höheren Wirkungsgrad hat als getrennte Systeme alleine.
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE erforscht diesen neuen Systemansatz. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass dieser neue Ansatz in wenigen Jahren serienreif sein könnte.
Förderung und steuerliche Vorteile
Die aktuelle Förderlandschaft bietet vielfältige Anreize, um die Installation von PV-Anlagen wirtschaftlich attraktiver zu machen. Zudem reduziert die Abschreibung einer PV-Anlage den steuerpflichtigen Gewinn eines Unternehmens und kann bei Unternehmen auch die Höhe der Gewerbesteuer verringern.
Entdecken Sie das Angebot "Energieberatung für Unternehmen" der LEA Hessen und des RKW Hessen. Starten Sie mit der kostenfreien Impulsberatung und sparen Sie Energie und Kosten in Ihrem Unternehmen.
Welche Förderungen/Zuschüsse gibt es für Unternehmen in Hessen?
Die Verfügbarkeit und Konditionen von Förderprogrammen ändern sich fortlaufend. Die LEA LandesEnergieAgentur Hessen (LEA Hessen) bietet eine Fördermitteldatenbank an, die einen Überblick über aktuelle Fördermöglichkeiten im Bereich Energie und Klimaschutz gibt. Zudem können lokale Energieversorger oder regionale Initiativen weitere Förderungen anbieten.
Welche PV-Betriebsmodelle gibt es für Unternehmen?
Aktuell gibt es für Unternehmen mehrere Betriebsmodelle, die bei der Nutzung und Einspeisung von Solarstrom aus einer PV-Anlage in Betracht kommen. Diese Modelle können je nach Anlagenart, Größe und Nutzung des Stroms variieren.
Die Wahl des Vergütungsmodells hängt aber stark von den individuellen Gegebenheiten eines Unternehmens ab. Folgende Optionen gibt es:
Eigenverbrauch & Überschusseinspeisung:
Der produzierte Solarstrom wird direkt genutzt, was besonders wirtschaftlich ist, wenn der Strombedarf tagsüber hoch ist. Nicht verbrauchter Strom wird ins Netz eingespeist und gemäß EEG vergütet.
Volleinspeisung: Der gesamte Strom wird ins Netz eingespeist und vergütet, was sich vor allem für größere Anlagen mit hoher Einspeisevergütung lohnt.
Mieterstrommodell: Der Strom wird direkt an Gewerbe-Mieter auf demselben Grundstück weiterverkauft, wodurch zusätzliche Einnahmen generiert werden können.
Contracting/Dachverpachtung: Ein externer Investor installiert und betreibt die Anlage, während das Unternehmen eine Pacht erhält oder vergünstigten Strom bezieht.
In Hessen besteht eine Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen auf neugeschaffenen Parkplätzen. Diese gilt für Unternehmen mit mehr als 50 Stellplätzen (§12 HEG)
Die genaue Regelung, Ausnahmen und weitere Informationen finden Sie in der Verordnung PVStellV.
Wie kann ich einen qualifizierten Solarfachbetrieb auswählen?
Holen Sie mehrere Angebote von Solar-Installateuren ein! Vergleichen Sie mindestensdreiAngebote, um eine gute Vorstellung von den verfügbaren Optionen zu erhalten. Die Angebote unterscheiden sich teils merklich im Preis und Leistungsumfang.
Achten Sie beim Anbieter auf den Fokus auf Solarinstallationen, die Referenzen und Erfahrung in diesem Bereich. Zudem auf die Reputation der Firma auf dem Markt und ob Subunternehmern einbezogen werden. Eine geographische Nähe
kann vorteilhaft sein, da dies die Verfügbarkeit und die Kommunikation mit den Technikern erleichtert. Das Auftreten, die Preisvorstellung sowie geforderte Zahlungsmodalitäten (z.B. hohe Anzahlung) können Hinweise auf eine finanziell angespannte Lage der Solarfirma geben.
Kann ein Unternehmen die Installation der PV-Anlage auf dem Dach selbst übernehmen?
Ein Unternehmen kann bestimmte Teile der Installation einer PV-Anlage selbst übernehmen, etwa die Montage der Module, wenn es die notwendigen technischen und handwerklichen Fähigkeiten besitzt. Eine teilweise Eigeninstallation kann für KMU mit technischem Know-how eine Möglichkeit sein, Installationskosten zu sparen.
Allerdings darf der Anschluss an das Stromnetz und die Inbetriebnahme ausschließlich durch zertifizierte Fachkräfte erfolgen.
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