Wieviel Dänemark ist bei der Wärmeversorgung in Hessen möglich?

Kommunen und LandesEnergieAgentur Hessen auf Delegationsreise in Dänemark

Vertreter von 14 hessischen Kommunen sind gemeinsam mit der LEA LandesEnergieAgentur Hessen (LEA Hessen) in Dänemark eingetroffen, um von einem der führenden Länder in den Bereichen Fern- und Nahwärme zu lernen. Dänemark ist seit 1979 in der kommunalen Wärmeplanung aktiv und gilt als Vorreiter im Bereich erneuerbarer Wärmequellen und energieeffizienter Gebäude. Ziel der dreitägigen Delegationsreise ist der Erfahrungsaustausch zwischen dänischen und hessischen Kommunen.

„In enger Zusammenarbeit mit der dänischen Botschaft und der Dänischen Energieagentur zeigen wir hessischen Kommunen Best-Practice-Beispiele zur Wärmeplanung und vor allem zur wirtschaftlichen Umsetzung einer Fern- beziehungsweise Nahwärmeversorgung eines Dorfes oder Stadtteils“, so Dr. Karsten McGovern, Geschäftsführer der LEA Hessen. Ziel der Reise ist es, dass hessische Kommunen praxisnahe Umsetzungsideen erhalten, wie energieeffiziente und wirtschaftliche Heizungslösungen für typische Bestandsgebäude aussehen. Die Delegation wird dabei Lösungen sowohl für große als auch für kleinere Städte in Dänemark kennenlernen.

So steht auf dem Programm das „Project Zero“: Das weltweit beachtete Projekt in der Region Sønderborg entwickelt unter anderem ein sektorübergreifendes Energiesystem, das überschüssige Wärme ins Fernwärmenetz integriert. Im sozialen Wohnungsbau setzt Sønderborg auf umfangreiche energetische Sanierungsmaßnahmen. In Skejby nahe Aarhus besucht die Delegation Europas größtes Geothermiekraftwerk. „Die dänischen Erfahrungen sind sehr wertvoll, da es immer darum ging, die Abhängigkeit von fossiler Energie zu reduzieren, kostengünstige Lösungen zu finden und gleichzeitig auch noch in Richtung Klimaneutralität zu gehen“, kommentiert Dr. Karsten McGovern.

Neben der Wissensvermittlung verfolgt die Reise auch das Ziel, Akteure der hessischen und dänischen Wärmewende miteinander zu vernetzen und einen internationalen Erfahrungsaustausch zu fördern. Die Teilnehmenden bilden dabei einen Querschnitt hessischer Kommunen ab: Von der Großstadt Frankfurt bis hin zum kleinen nordhessischen Weißenborn mit nur knapp tausend Einwohnern. So nehmen auch Vertreter aus Darmstadt, Bad Nauheim, Fulda, Homberg, Bischofsheim, Wanfried, Rodgau, Neu-Anspach, Kelsterbach, Mörfelden-Walldorf und Limburg an der Delegationsreise teil.

„Unser Land ist ein gutes Beispiel dafür, wie Wärmeplanung und Erneuerbare Energien auch in Krisenzeiten stabile und nachhaltige Ergebnisse liefern. Während der Ukraine-Krise und den damit verbundenen Preissteigerungen im Energiesektor blieben die Heizkosten in Dänemark weitgehend stabil. Wir freuen uns, wenn unsere Lösungen für hessische Kommunen als Vorbild dienen“, so Christian Bjerrum Jørgensen, Botschaftsrat für Energie der dänischen Botschaft.

Kontakt

Michael John

Michael John

Heike Böhler

Heike Böhler

Projektleitung Energiekonzepte und kommunale Wärmeplanung

+49 611 95017 8412