Wasserstoff made in Hessen: Brennstoffzellenforum Hessen setzt Impulse für die Wasserstoffzukunft
Darmstadt – Beim Brennstoffzellenforum Hessen tauschen sich Experten unter dem Motto „Wasserstoff made in Hessen – dezentral erzeugen“ aus
Organisiert vom Wirtschaftsministerium Hessen und der Landesstelle Wasserstoff, bietet die Veranstaltung Experten, Branchenführern und Interessierten jährlich die Möglichkeit, sich über die neuesten Entwicklungen der Wasserstofftechnologie auszutauschen. Mit einer Vielzahl von hochkarätigen Referenten, praxisnahen Vorträgen und Podiumsdiskussionen steht dieser Tag ganz im Zeichen der Zukunft des Energieträgers Wasserstoffs.
Julia Woth von der LEA Hessen begrüßte die rund 200 Teilnehmenden: „Die Wasserstofftechnologie ist ein Schlüssel zur klimaneutralen Energiezukunft Hessens. Durch dezentrale Erzeugung können wir die Potentiale dieser Technologie auf regionaler Ebene ausschöpfen, wichtige Technologiekompetenz aufbauen und die hessische Industrie auf dem Weg in eine zukunftsfähige Energienutzung begleiten.“
Darmstadt als innovativer Standort der Energiewende
Mit dem diesjährigen Austragungsort in der Wissenschaftsstadt Darmstadt wird deutlich, dass Hessen über herausragende Institutionen und Kompetenzen auch im Bereich der Wasserstofftechnologie verfügt und Spitzenforschung in wichtigen Feldern der Energiewende betreibt. Dass Darmstadt sich positioniert, als Vorreiter bei der Erforschung und Anwendung des Wasserstoffs, zeigten Oberbürgermeister Hanno Benz und der Vizepräsident für Forschung der Technischen Universität Darmstadt, Prof. Dr. Matthias Oechsner, in ihren Grußworten auf. Das Brennstoffzellenforum trägt zum Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung bei. Es unterstützt den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis und vermittelt umgekehrt wichtige Impulse von der Anwenderseite.
Perspektiven und Potenziale für die heimische Wasserstofferzeugung
Als Highlight der Veranstaltung wurden erstmals Einblicke in die Studie „Wasserstofferzeugungspotenziale in Hessen“ gegeben, welche im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums und der LEA Hessen von der Ernst & Young Real Estate GmbH erarbeitet wurde. Aufbauend auf den Erkenntnissen vorangegangener Studien wurde eine Analyse der Potentiale für die Wasserstofferzeugung in Hessen durchgeführt. Wesentlicher Kern der Studie ist die Identifikation geeigneter Elektrolysestandorte und eine Kostenstrukturanalyse anhand hiesiger beispielhafter Standorte und Gegebenheiten. Die Analyse ist eine Maßnahme aus der Hessischen Wasserstoffstrategie, die den Rahmen für den Hochlauf einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft zeichnet. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Studie sollen Projektierer, Investoren, Kommunen und Endkunden dabei unterstützen, die Potenziale einer Wasserstoffproduktion in Hessen zu bewerten und umzusetzen.
Dr. Eric Spinnräker (Ernst & Young Real Estate GmbH) unterstrich bei der Präsentation der Studie, wie wichtig es sei, sowohl die technischen als auch die ökonomischen Potenziale der Wasserstofferzeugung in Hessen zu kennen: „Mit der Genehmigung des Wasserstoff-Kernnetzes wurde in der vergangenen Woche ein wichtiger Meilenstein für den Wasserstoffhochlauf erreicht. Insbesondere mit den regionalen Netzstudien im Rhein-Main Gebiet und in Nord- und Mittelhessen hat das Land Hessen bereits wichtige Erkenntnisse auf Verteilnetzebene gesammelt, sodass man hier nahtlos anknüpft. Die wichtige Frage, wo der Wasserstoff eigentlich herkommen soll, bleibt in vielen (politischen) Debatten leider oft noch unbeantwortet. Insbesondere der Import von Wasserstoff per Pipeline wird bundespolitisch favorisiert, stockt aktuell jedoch gewaltig. Mit der Studie zu den Wasserstofferzeugungspotenzialen hat man sich in Hessen nun ebenfalls frühzeitig intensiv und objektiv mit verschiedenen Betrachtungsperspektiven der dezentralen Erzeugung in Hessen auseinandergesetzt. Wichtig ist, die Perspektiven einer Pipeline-basierten Versorgung und der dezentralen Erzeugung zusammenzudenken.“ Dies gelte umso mehr vor dem Hintergrund des kürzlich genehmigten deutschlandweiten Wasserstoff-Kernnetz. Aus Anwendersicht gilt es umso mehr abzuwägen zwischen den Perspektiven einer Pipeline-basierten Versorgung und der dezentralen Erzeugung vor Ort.
Netzwerke stärken und fördern
Das Thema Wasserstoff in Hessen lebt vom Austausch und einem verlässlichen Netzwerk. Innerhalb des Brennstoffzellenforums gibt es daher immer wieder Raum zum aktiven Austausch. Am Nachmittag setzt die Veranstaltung mit einem besonderen Highlight fort: dem Networking-Event von Women In Green Hydrogen. „„Für den Fortschritt in der Wasserstoffbranche braucht es Diversität, die sowohl neue Impulse setzt als auch bei der Umsetzung für verbesserte Lösungen sorgt.“, erklärte Anna Peise von der Landesstelle Wasserstoff der LEA Hessen. Das Event bietet eine Plattform für die Sichtweisen und die Vernetzung von Frauen, die in diesem dynamischen Sektor tätig sind.
Ein neues Element zur Förderung des Austauschs beim diesjährigen Brennstoffzellenforum bilden zudem mehrere Thementische. Netzwerkpartner wie etwa die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Initiative Hessen, Materials Valley, HyWheels Hessenflotte oder das H2-Futureboard Nordhessen zeigen, dass Hessen über etablierte Strukturen und vielfältige Expertise verfügt, die ein erfolgreiches Wasserstoff-Ökosystem benötigt.
Mit diesem vielfältigen Programm zeigt das Brennstoffzellenforum Hessen erneut seine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung der Wasserstoffwirtschaft. Der Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sowie die Präsentation innovativer Technologien und Lösungen sollen dazu beitragen, dass Hessen eine Vorreiterrolle in der Wasserstofftechnologie einnimmt.